Der erste Prototyp
Franz Grimme (zweiter von rechts) beschäftigte sich bereits früh mit der Kartoffelernte und entwickelte noch vor der Gründung der Landmaschinenfabrik einen von Pferden gezogenen Kartoffelroder.
Unternehmerische Meilensteine
Im 18. Jahrhundert gründete die Familie Grimme einen Schmiedebetrieb in der niedersächsischen Stadt Damme. Dieser wurde 1848 für 13 Jahre verpachtet. Der Urgroßvater von Franz Grimme übernahm diesen wieder und setzte die Handwerkstradition der Familie Grimme fort. Der Standort wurde innerhalb von Damme zum Ende des 19. Jahrhundert verlegt und dieser ist noch heute im Besitz der Familie Grimme. Das kleine Unternehmen wuchs kontinuierlich und es wurde im Laufe der Jahre ein Landmaschinenhandel sowie ein Haushaltswarengeschäft aufgebaut.
Mit vier Mitarbeitern startete Franz Grimme sen. in der dritten Generation die Landmaschinenproduktion. Er war ein leidenschaftlicher Tüftler und beschäftigte sich schon in jungen Jahren mit der rationelleren Ernte von Kartoffeln. Das erste Produkt war ein Reihenableger für pferdegezogene Schleuderradroder. Die Jahresproduktion stieg innerhalb weniger Jahre auf über 1.500 Stück pro Jahr. Der Schmiedebetrieb sowie der Handel mit Landmaschinen und Haushaltswaren wurde weiter betrieben.
Der einreihige Kartoffelroder "Europa Standard" war der Durchbruch und GRIMME wurde zum Marktführer in der BRD. Innerhalb von nur zwei Jahren ist die Belegschaft um 50 % vergrößert worden. Durch die Schließung des Erzbergwerkes in Damme konnte GRIMME viele tüchtige Fachkräfte für die weitere Expansion gewinnen. Die erste Halle auf dem jetzigen Werksgelände wurde errichtet und dient heute als Werkskantine, dem "Kartoffelhaus".
1970 trat der studierte Maschinenbau- und Wirtschaftsingenieur Franz Grimme mit 24 Jahren in den elterlichen Betrieb ein und durchlief viele Stationen im Unternehmen. 1980 übernahm er die Geschäftsführung von seinem Vater. GRIMME hatte damals ca. 350 Mitarbeiter.
Franz Grimme übernahm Mitte der 1980er eine kleine Firma aus Hannover, die Produkte aus Polyurethan herstellte. Ein kleines Team stellte die ersten Teile aus diesem Grundstoff her, die in Kartoffelroder und Steinsammler eingebaut wurden. Der Grundstein für eine Erfolgsgeschichte war gelegt und 1987 entstand in Damme die Firma INTERNORM Kunststofftechnik, die heute über 330 Mitarbeiter beschäftigt.
Franz Grimme gründet die erste Auslandsniederlassung "GRIMME Potato Harvesters Limited" in den USA (Idaho). Von diesem Standort aus wurde der Maschinenvertrieb für Nordamerika koordiniert. 5 Jahre später wurde die erste europäische Sales- und Servicegesellschaft in Großbritannien aufgebaut.
Von Anfang an stellt GRIMME Sieb- und Förderbänder für die Maschinen selbst her und besitzt dadurch ein einzigartiges Know-how. Die hohe Nachfrage führte 1995 zur Gründung der Firma RICON, Sieb- und Fördertechnik in Damme, die heute in Rieste ansässig ist und über 170 Mitarbeiter beschäftigt.
2003 erfolgte die Übernahme des 1956 gegründeten Familienunternehmens SPUDNIK in Blackfoot/Idaho. Innerhalb weniger Jahre entwickelte sich SPUDNIK zum nordamerikanischen Marktführer in der Kartoffeltechnik. 2020 wird der Einstieg in die Gemüsetechnik vollzogen. Seit der Übernahmen von STC Trailers in 2020 stellt SPUDNIK auch Transporttechnik her. SPUDNIK betreibt eigene Sales- und Servicegesellschaften in den USA sowie Kanada und beschäftigt über 550 Mitarbeiter.
Innerhalb weniger Jahre entstehen Standorte in den USA, Kanada, Frankreich, Belgien, Irland, Großbritannien, Türkei, Polen, Niederlande, Dänemark, Finnland, Norwegen, Schweden, Russland, Südafrika, Brasilien sowie in Uelzen (Niedersachsen) und Langquaid (Bayern).
GRIMME war eines der ersten Unternehmen, die sich Flächen im Niedersachsenpark für eine weitere Expansion sichern konnten. 2010 wurde das 10.000 qm große Montagewerk für Selbstfahrer und eine gleichgroße Halle für RICON errichtet. 2018 erfolgte der ca. 8.000 qm große Logistikbereich für RICON. 2020 wurde die 800 Meter lange Teststrecke gebaut.
2013 wird das 1936 gegründete dänische Familienunternehmen ASA-LIFT aus Sorö übernommen. ASA-Lift ist Entwickler und Hersteller für kundenindividuelle Gemüsetechnik und beschäftigt über 120 Mitarbeiter. Die Schwerpunkte liegen in Landmaschinen für die Ernte von Karotten, Kohl, Grüne Bohnen, Schnittlauch, Sellerie und Zwiebeln.
Christoph Grimme (2016) und Philipp Grimme (2019) steigen in der fünften Generation ins Unternehmen ein. Beide leiten seit 2025 als geschäftsführende Gesellschafter die Unternehmensgruppe. Franz und Christine Grimme sind im Aufsichtsrat der GRIMME Holding SE tätig. Bild v. l.: Philipp Grimme und Christoph Grimme
Christoph Grimme gründet das Innovationslabor für die GRIMME Gruppe, die schmiede.one in Düsseldorf. Über 30 Mitarbeiter beschäftigen sich mit digitalen Geschäftsmodellen und Robotik.
GRIMME eröffnet das 13.000 qm große Werk in Tianjin/China. Über 100 Mitarbeiter stellen Kartoffeltechnik für den hiesigen Markt her.
Gründung des Joint-Ventures mit dem indischen Familienunternehmen und Landmaschinenhersteller Shaktiman. Shaktman-GRIMME stellt Maschinen für Kartoffelanbauer speziell in aufstrebenden Märkten her. 2023 erhielt das Joint Venture eine DLG-Silbermedaille für eine bemerkenswerte Weiterentwicklung.
GRIMME startet das größte Investitionsprogramm in der Firmengeschichte. In Damme wird ein neues Bürogebäude für 190 Mitarbeiter errichtet, Produktionshallen umfangreich saniert und die Academy erweitert. Im Niedersachspark entsteht ein Gebrauchtmaschinenzentrum, Logistikhalle, Versandzentrum sowie ein großes Montagewerk für gezogene Erntetechnik. Die vorhandene Teststrecke wird um 250 Meter auf über 1.000 Meter verlängert.
Franz Grimme (zweiter von rechts) beschäftigte sich bereits früh mit der Kartoffelernte und entwickelte noch vor der Gründung der Landmaschinenfabrik einen von Pferden gezogenen Kartoffelroder.
Der Reihenableger Unerreicht wurde jährlich über 1.500 mal gebaut und ist das erste Serienprodukt der GRIMME Landmaschinenfabrik. Kurze Zeit später wurden die ersten von Pferden gezogenen Schleuderradroder entwickelt.
ASA-LIFT (anfänglich Sörensen) begann mit einer kleinen Werkstatt für Landmaschinen und produzierte Pferdetransportwagen. Ein paar Jahre später wurde ein kleiner Kartoffelvorratsroder gebaut.
1936 - 1955
Kartoffelreihenableger sowie Schleuderradroder waren die Hauptprodukte in dieser Zeit. 1953 kam ein zapfwellenangetriebener Vorratsroder dazu.
1954 - 1962
Um das Werk ganzjährig auszulasten, wurde von 1954 - 1962 Miststreuer (Universal, Simplex und Multiplex) gebaut. 1962 entschied Franz Grimme sen. das ausschließlich Kartoffeltechnik produziert wird.
1956
Der erste vom Traktor gezogene GRIMME Kartoffelvollernter geht in Serie.
1956 ASA-LIFT
Mitte der 1950er Jahre präsentierte ASA-LIFT eine vom Traktor getragene Kartoffellegemaschine sowie Geräte zur Unkrautbekämpfung und Dammaufbau.
1958
Das Kartoffelaufnahmegerät "SPUDNIK" war das erste Produkt von Carl und Leo Hobbs. Der Name kam so gut an, so dass dieser als Firmenname genommen wurde.
1969
GRIMME entwickelte 1969 den ersten einreihigen selbstfahrenden Kartoffelroder. Bereits fünf Jahr später wurde eine zweireihige Version mit 80 bzw. 100 PS Deutz-Motor präsentiert, die sehr erfolgreich international vermarktet wurde.
1980 - 1998
1980 entstand ein Entsteiner sowie ein Beetpflug. Bei Kartoffellegemaschinen begann einige Jahre später eine Kooperation mit dem Hersteller Gruse und in der Lagertechnik mit CLIMAX aus den Niederlanden.
1987
Aus einer Vision von Franz Grimme und bescheidenen Anfängen wurde INTERNORM geboren. Das Bild zeigt die Beschichtung von Lackierwalzen für die Druckindustrie.
1995
GRIMME entwickelte und baute von Anfang an Sieb- und Förderbänder in Eigenregie, aufgrund der hohen Nachfrage, wurde 1995 RICON in Damme gegründet und 2011 nach Rieste verlegt.
1999
Auf der Landtechnikmesse Agritechnica präsentiert GRIMME 1999 erstmalig eine Legemaschine sowie Schüttbunker, Verlängerungsband und Lagerhausfüller für Kartoffeln und wurde somit zum ersten Full-Liner in der Kartoffeltechnik.
2003
Mit dem sechsreihigen selbstfahrenden MAXTRON 620 überraschte GRIMME die Fachwelt mit einem komplett neu entwickelten Rübenroder mit 20 Tonnen fassendem Bunker, bodenschonenden Raupenfahrwerken sowie bis heute unerreichter Wendigkeit.
2013
GRIMME stellt auf der Agritechnica das revolutionäre Lufttrenngerät AirSep® vor, mit dem Steine und feuchte Kluten mit unerreichter Effizienz schonend von den Kartoffeln getrennt werden.
2020
Mit der Übernahme von STC Trailers bietet SPUDNIK spezielle LKW-Transporttechnik für Hackfrüchte an.
Der vierreihige, 683 PS starke SPUDNIK TERRATRON erntet im angereicherten Verfahren bis zu 500 Tonnen pro Stunde und ist damit der leistungsstärkste Kartoffelroder weltweit.
Wie fing bei GRIMME alles an? Wer legte den Grundstein? Wie kam es zu der Entscheidung, sich intensiv mit Kartoffeltechnik zu beschäftigen? Mit welchen Maschinen konnte GRIMME sich am Markt durchsetzen? In welchen Ländern ist GRIMME weltweit aktiv? Welchen Anteil haben die Mitarbeiter? Was sind die Erfolgsfaktoren? Und was macht GRIMME aus? Diese und viele andere Fragen werden in der Chronik beantwortet. Es wird die Entwicklung von der Dorfschmiede zum international agierenden Unternehmen nachgezeichnet. Eingebettet in die jeweilige Zeit erfährt der Leser von den Meilensteinen ebenso wie von den kleinen Begebenheiten und Erlebnissen, von den Menschen, die die Firmengeschichte mitgeschrieben haben und natürlich von der Familie, die in vierter Generation das Familienunternehmen führt und prägt.
Die Chronik ist in unserem Fanshop vergünstigt zu erwerben!